Mein Serienjahr 2022: Private Eyes

So, wie ich in manche Serien nur reinsehe, weil dort jemand Bestimmtes mitspielt, zögere ich bei anderen Serien aus demselben Grund. Über die kanadische Krimiserie Private Eyes hatte ich z.B. irgendwann mal gelesen, dass dort Jason Priestley mitspielt, und nun ja, den fand ich in Beverly Hills 90210 einfach nur nervig und in den wenigen Rollen, in denen ich ihn danach gesehen habe, konnte er mich auch nicht von sich überzeugen. Insofern hatte ich erstmal kein Bedürfnis, die Serie zu sehen.

Und dann bin ich mal beim Zappen auf one ARD gelandet, wo eine Folge von Private Eyes lief, und hängengeblieben. Zum Glück. Denn was soll ich sagen: Ich fand Jason Priestley gar nicht mehr so schlimm, im Gegenteil. Die Serie lebt mit davon, wie er den Ex-Eishockeyprofi Matt Shade spielt, der zum Privatdetektiv umsattelt: Selbstbewusst und manchmal ein bisschen zu sehr von sich überzeugt, aber auch mit Humor und einem Augenzwinkern.

Vor allem aber lebt die Serie von der tollen Dynamik zwischen den Figuren, insbesondere den Hauptfiguren. Neben Shade ist das Angie Everett, gespielt von Cindy Sampson. Angie stimmt zunächst nur sehr zögerlich zu, Shade als Privatdetektiv zu beschäftigen, macht ihn jedoch später, nachdem die beiden sich zusammengerauft haben, sogar zum Partner. Den beiden zuzusehen macht einfach Spaß.

Auch die Nebenfiguren sind durchgängig sympathisch und zum Glück bekommen sie in der Serie ausreichend Raum. Da sind auf Shades Seite insbesondere seine Tochter Jules und sein Vater Don, aber auch seine Ex-Frau Becca, die immer mal wieder auftaucht. Bei Angie ist das vor allem ihr Jugendfreund Maz, ein Polizist, der die beiden immer mal wieder bei ihren Fällen unterstützt. Später gehören zum Team – im weiteren Sinn – auch Shade und Angies Assistentin Zoe und die Polizistin Danica, die zunächst mit Maz zusammenarbeitet, später aber seinen Posten übernimmt. Bei der Figur Danica habe ich mich besonders darüber gefreut, wie selbstverständlich und nebenbei eingeführt wurde, dass sie eine Freundin hat, und dass über besagte Freundin nicht nur geredet, sondern sie auch gezeigt wurde.

Leider wurde die Serie nach der 5. Staffel beendet, die zudem wegen der Pandemie weniger Episoden hatte als die anderen. Das Ende ist daher etwas abrupt und es gibt einen Cliffhanger, mit dem ich aber ausnahmsweise mal ganz gut leben kann.

(Auf das Bild klicken, um den Trailer bei YouTube zu sehen)

Staffel 1 bis 4 von „Private Eyes“ sind bei Amazon Prime im Rahmen der Flatrate verfügbar, Staffel 5 zum Kaufen.