Kurz notiert: No spoilers, please!

Etwas, das ich beim Serienschauen sehr liebe, ist, überrascht zu werden. Das geht wahrscheinlich den meisten so, weshalb das „Spoilern“ – also das absichtliche oder auch nur versehentliche Verraten von Entwicklungen in einer Serie, wenn das Gegenüber nicht auf dem Laufenden ist – auch so verpönt ist.

Vor allem im Zeitalter der sozialen Netzwerke ist es aber gar nicht mehr so einfach, nicht „gespoilert“ zu werden. Meistens folgt man dort ja seinen Lieblingsserien. Doch selbst wenn man einen Staffelpass erwirbt, um neue Folgen einer Serie sofort sehen zu können und nicht auf eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen warten zu müssen, vergeht zwischen der Ausstrahlung im Ursprungsland und der Verfügbarkeit der Folge bei uns oft ein wenig Zeit. Die jeweils neueste Folge von DC’s Legends of Tomorrow, die in den USA mittwochs zu sehen ist, steht bei uns z.B. meistens erst in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zum Abruf zur Verfügung.

Besonder ärgerlich ist es aber, wenn die Verzögerung nicht nur wenige Tage, sondern Wochen bzw. Monate dauert. Wir haben uns inzwischen nun mal daran gewöhnt, dass bei den großen, internationalen Streaming-Plattformen die Inhalte parallel in der ganze Welt verfügbar gemacht werden.

Dass die letzte Staffel von Lucifer im deutschsprachigen Raum bei Amazon Prime erst sechs Wochen nach der Veröffentlichung bei Netflix verfügbar war, hat es fast unmöglich gemacht, vorab keine Details aus der neuen Staffel zu erfahren. Und wenn man, um nicht gespoilert zu werden, konsequent alles aus seiner Timeline verbannt hat, was irgendwie mit der Serie zu tun hat, ist einem etwas entgangen, was inzwischen auch bei vielen Serienfans dazugehört: der „Second Screen“, also die Diskussion neuer Folgen im Netz. Denn diese Diskussionen waren nun mal sechs Wochen später überwiegend schon gelaufen.

Manchmal gelingt es mir aber trotzdem noch, von Entwicklungen überrascht zu werden, was diese Momente inzwischen besonders toll macht. So wusste ich zwar von einer wichtigen Storyline in der finalen Staffel von Lucifer; eine andere hat mich aber komplett überrascht. Es kommt selten vor, dass ich am Ende einer Folge total perplex auf den Fernseher starre (vielleicht sogar mit offenem Mund, das würde ich aber niemals zugeben ;-)), aber Lucifer hat es tatsächlich geschafft.

Weshalb ich heute auf dieses Thema gekommen bin? Weil ich komplett ungespoilert die neueste Folge von Doctor Who gesehen habe. Das war an sich schon gut, weil der Cliffhanger am Ende ziemlich überraschend und schockierend war. Die noch stärkere Reaktion hatte ich aber, als die Vorschau für die nächste Folge kam, in der nämlich eine Figur zu sehen war, die ich immer toll fand, bei der ich aber nicht erwartet hätte, dass sie nach der Moffat-Ära noch einmal zurückkehrt. (Nein, leider nicht River Song. Aber eine Figur, über die ich mich eben auch sehr freue.) Von dieser Info wäre ich so oder so begeistert gewesen. Aber es selbst zu sehen, war einfach noch viel schöner.

Wer jetzt neugierig geworden ist: NEXT TIME | Survivors of the Flux | Doctor Who

Aber Vorsicht: Spoiler! 😉