Läuft bei mir (5/2023): Apokalypse und Fantasy

The Last of Us“ kann nicht nur gruselig, sondern auch überraschend schön sein. Außerdem: Abschied von den Hexen aus Fort Salem und Einblicke in die Dreharbeiten zu „Willow“.

Nach einigem Zögern habe ich mich am Wochenende an The Last of Us gewagt.

Meine Zurückhaltung hatte mehrere Gründe. Ich kenne das Spiel nicht, auf dem die Serie beruht. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Horror, schon gar nicht Zombies. Und nachdem ich erst kürzlich Station Eleven gelesen habe, war mein Bedarf an Dystopien eigentlich erst einmal gedeckt.

Auf der anderen Seite klang alles, was ich über die Serie gelesen habe, richtig gut. Und ich war neugierig auf eine der Hauptfiguren, Ellie, die im Spiel queer ist. Deshalb habe ich entschieden, es zumindest mal mit der ersten Folge zu versuchen – vorsorglich tagsüber und ziemlich angespannt. Es ging aber dann doch ganz gut.

Inzwischen habe ich auch Folge 2 und 3 gesehen – neue Folgen erscheinen bei Sky bzw. WOW immer montags – und kann die Begeisterung gut nachvollziehen. Ich bin dabei zwar immer noch etwas angespannt und gerade in Folge 2 gab es einige Szenen, die für mich hart an der Grenze des Erträglichen waren. Aber das hat Folge 3 mehr als aufgewogen. Ohne zu viel zu verraten: In der Folge steht eine sehr rührende Liebesgeschichte im Fokus, die ich in einer Serie, die so ein düsteres Thema hat, nicht erwartet hätte. Für manche ist „Long, Long Time“ bereits jetzt eine der besten Serienfolgen des Jahres.

Szene aus Episode 3 „Long, Long Time“ von „The Last of Us“ (Quelle: HBO)
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Läuft bei mir (2/2023): Tolle neue(re) Serien und ein bisschen Nostalgie

Warum „The Bear“ mich tatsächlich begeistert und „Willow“ mich nicht enttäuscht hat. Außerdem Abschied von „Brooklyn Nine-Nine“, 30 Jahre „Star Trek: Deep Space Nine“ und Start von „High School“ in Deutschland.

Letzte Woche hatte ich geschrieben, dass ich zwischen den Jahren angefangen habe, die Serie The Bear zu sehen, weil sie bei vielen Serienkritiker*innen weit oben auf ihren „Best of 2022“-Listen stand. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit der Serie warm zu werden und hatte schon befürchtet, dass es mir wie mit The White Lotus gehen würde. Da kann ich bis heute nicht nachvollziehen, warum so viele so begeistert von der Serie sind.

Nachdem ich mit der ersten Staffel durch bin, kann ich die Begeisterung für The Bear allerdings tatsächlich verstehen. Vor allem die letzten beiden Folgen haben mich endgültig überzeugt.

(Vorsicht, ab hier leichte Spoiler)

Der überwiegende Teil von Folge 7 ist als Plansequenz gefilmt, d.h. ohne Schnitt. Und da passiert so viel, dass man als Zuschauer*in fast froh ist, dass die Folge vergleichsweise kurz ist, weil man am Schluss tatsächlich einen Moment zum Durchatmen braucht. Das darauffolgende Staffelfinale hat dafür Überlänge, fühlt sich aber nie so an. Hier geht es intensiv um die Figuren und ihre Motivation, was die Staffel insgesamt rund macht und zu einem guten Ende bringt. Gleich zwei solcher eher außergewöhnlichen Folgen in einer ersten Staffel zu wagen scheint mutig, hat sich aber ausgezahlt: The Bear wurde bereits um eine weitere Staffel verlängert.


Im Beitrag letzte Woche hatte ich auch über meine Vorfreude auf die neue Folge von Willow geschrieben, u.a. weil es eine besondere Szene zwischen Kit und Jade geben sollte. Und die gab es. Es war, vor allem auch visuell, wohl eine der schönsten romantischen Szenen zwischen zwei Frauen, die ich in einer Serie kenne. Auf Twitter gibt es jede Menge Bilder, u.a. in diesem Tweet. Auch insgesamt hat Folge 7 nicht enttäuscht. Diese Woche kommt das Staffelfinale und ich bin sehr gespannt. Und hoffe, dass Disney die Fans nicht zu lange warten lassen wird mit der Entscheidung, ob es mit der Serie weitergeht.


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Läuft bei mir (1/2023): Abschied und Neuanfänge zum Jahreswechsel

Mit dem neuen Jahr beginne ich auch mit einer neuen Kolumne: „Läuft bei mir“. Der Plan ist, regelmäßig und eher kurz über die Serien zu schreiben, die ich gerade sehe bzw. gesehen habe sowie darüber, was bei mir in Sachen Serien sonst gerade so los ist.

Frohes neues Jahr! Ich hoffe ihr seid alle gut reingekommen und wünsche uns allen ein wunderbares 2023, vor allem mit vielen inspirierten und inspirierenden Serien und guten Nachrichten für unsere Lieblingsserien.

Ich habe die etwas ruhigere Zeit zwischen den Jahren genutzt, um die Dinge zu tun, auf denen dieser Blog basiert: Serien sehen und über Serien schreiben.


Unter anderem habe ich noch einmal alle drei Doctor Who-Specials gesehen, die 2022 ausgestrahlt wurden: Eve of the Daleks, Legend of the Sea Devils und The Power of the Doctor.

In meinem Serienrückblick auf 2022 hatte ich schon geschrieben, dass ich selbst ein wenig überrascht war von meiner Reaktion auf den Abschied von Thirteen. Nachdem ich das Abschiedsspecial jetzt noch einmal gesehen habe, ist mir auch klar, woran das vor allem lag: Jodie Whittaker und Mandip Gill. Die letzten gemeinsamen Szenen von Thirteen und Yaz – von der Erkenntnis, dass die Zeit für Thirteen abgelaufen ist und ihr Körper begonnen hat, sich zu regenerieren, bis zum letzten Blick zum Abschied – waren so emotional und so grandios gespielt, dass sie mir beim wiederholten Ansehen gleich noch mal das Herz gebrochen haben. Ich werde Jodie Whittaker als Doctor und Mandip Gill an ihrer Seite als Yaz vermissen. Aber ich kann mich jetzt immerhin auch schon ein bisschen auf die neuen Folgen freuen, die es Ende des Jahres geben wird.

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