Wie mich der Sommer (nicht) vom Seriengucken abhält
Im Sommer seinen regulären Serienkonsum aufrechtzuerhalten ist auch für einen Serienjunkie wie mich gar nicht so einfach. Das schöne Wetter führt zu schlechtem Gewissen – hey, wenn hier mal die Sonne scheint, dann muss man auch raus! – und schon sitzt man auf dem Balkon oder am Strand anstatt auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Wie gut, dass man sich hier in Norddeutschland darauf verlassen kann, dass es doch ab und an mal regnet. Vergangenes Wochenende konnte ich den verregneten Sonntag nämlich nutzen, um ein wenig zu “bingen” und bei Netflix endlich die dritte Staffel von Orange Is the New Black und die erste (?) Staffel von Sense8 zu Ende zu gucken.
Im Hinblick auf OITNB ist es vielleicht ein wenig erstaunlich, dass ich so lange gebraucht habe, insbesondere angesichts der Tatsache, wie sehr ich mich auf die dritte Staffel gefreut hatte. Aber zum einen wollte ich mir den Genuss ein wenig einteilen – die vierte Staffel wird zwar schon produziert, es wird aber sicherlich noch ein wenig dauern, bis sie veröffentlicht wird. Zum anderen habe ich irgendwie zwischendrin den Faden verloren. Was mir ein wenig fehlte, war ein Spannungsbogen, der mich dazu gebracht hätte, immer weiter und weiter gucken zu wollen. Die Staffel plätscherte irgendwie so dahin, für mein Gefühl wurden zu viele Geschichten erzählt, ohne einen klaren Fokus. Nicht falsch verstehen: Ich liebe die Serie immer noch und allein die letzte Folge hat für mich einiges wieder wettgemacht, so dass ich Staffel 4 ungeduldig und gespannt erwarte. Dennoch hoffe ich, dass die neue Staffel ein wenig fokussierter sein wird.
Auch zu Sense8 ließe sich viel schreiben, die Serie ist in mehrerer Hinsicht innovativ und allein schon deshalb interessant. Und vielleicht widme ich ihr auch noch einen eigenen Blogbeitrag. Einstweilen verweise ich aber auf Charlys Beitrag bei Kweens: Lovely Saturday – Sense8 | Kweens
Selbst wenn ich jetzt hinter zwei Serien auf meiner Serienliste zunächst einen Haken machen kann, wird mir bestimmt nicht langweilig. Gerade auf der Liste ganz nach oben gerückt: The 100. Worum es in der Science-Fiction-Serie geht, kann man u.a. bei ProSieben nachlesen, wo sie ab dem 22.7. zu sehen sein wird. Was ich an der Serie spannend finde, kann ich noch gar nicht so genau sagen. Eine Freundin meinte dazu, dass es in den ersten Folgen ein wenig sehr “Herr der Fliegen” sei, dann aber richtig gut werde. Bei mir haben wohl vor allem die interessanten Frauenfiguren ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mit Staffel 1 fast durch bin.
Außerdem ganz frisch auf meiner Serienliste: Jane the Virigin. Warum, das habe ich hier aufgeschrieben: TV-Tipp: „Jane the Virgin“ bei sixx. Nicht anfreunden konnte ich mich dagegen mit der Serie You’re the Worst, die am selben Tag bei sixx gestartet ist und die u.a. die Serienkolumnistin Ulrike Klode empfohlen hatte. Vielleicht, weil ich es gerade geschafft habe, meinen eigenen Zynismus größtenteils abzulegen und daher mit dem Zynismus der Figuren nicht viel anfangen kann. Da passt eine rosafarbenen Telenovela derzeit einfach besser.
Was steht denn bei euch so auf der Serienliste?
Ob die Serie nun im Sommer rauskamen oder früher weiß ich nicht mehr, aber es gab bis jetzt schon wieder reichlich zu schauen.
Die üblichen Anwärter, wie Game of Thrones und the walking Dead bekamen Verstärkung von der SpinOff Serie Fear the walking Dead und von der Kurzserie TUT.
The 100 war mein persönliches Highlight des Sommers 2015. Da habe ich nicht viel erwartet und bekam dennoch eine spannende Serie dazu, die von nun an auf meinen Serienzettel steht.
Das auch diese Serie, wie scheinbar alle aktuellen Serien, nicht ohne lesbische Handlung auskommt, wird uns in der 2. Staffel gezeigt.
Mich stört es allerdings weniger und ich nehme es dankend auf und freue mich daher auf Staffel 2, wenn Lexa das erste Mal auf dem Bildschirm von the 100 zu sehen sein wird.
Aus lesbischer Sicht hatten wir in diesen Jahr noch andere tolle Serien, die sich mal mehr mal weniger mit diesen Thema beschäftigt haben. Anfang des Jahres kam die zweite Staffel von Black Sails raus und gaben uns anstelle von Eleanor und Max, Max und Anne Bonny. Das Anne Bonny aus historischer Sicht nicht der reinste hetero Charakter sein würde hatten wir allerdings erwartet, aber das die Serie gleich mit zwei homosexuellen Handlungssträngen aufwarten wird, war dann doch etwas überraschend.
Eine weitere Überraschung war für mich die Teenie-Serie Fakin it!. Der Witz und die Leichtigkeit die hauptsächlich die Serie trägt ist erfrischend. Ernste Themen werden zwar auch angesprochen, haben aber nie eine zu düstere Wirkung.
Außerdem gingen dieses Jahr auch die üblichen Verdächtigen in eine neuen Season.
Angefangen mit der stark überzeugenden Serie “Orphan Black” die in eine 3. Staffel ging und mich am Ende stark schlucken lies. Eine andere kanadische Serie, die allerdings in ihrer letzten Staffel geht, ist dieses Jahr “Lost Girl” und auch die nächste Serie stammt aus Kanada: “Rookie Blue” ging in die 6. Staffel. Allerdings ohne Holly, aber dafür weiterhin mit Gail die bis jetzt glücklicherweise sich nicht wieder der Männerwelt zugewandt hat.
OITNB wurde ja schon erwähnt und gehört mittlerweile zum Standard Pflichtprogramm, wie damals Hinter Gittern. (Ja damals gab es halt keine große Auswahl, wenn es um Serien mit lesbischen Inhalt ging.)
Und zum Schluss gebe ich euch noch eine Spielempfehlung: Wer auf eine genial Story steht und Grafik nicht als das Nonplusultra sieht, der sollte sich mal von euch das Episodenspiel “Life is strange” anschauen. In bis jetzt 4 Episoden hat mich dieses Spiel extrem gefesselt und gezeigt, dass eine gut erzählte Geschichte wichtiger ist als lebensechte Grafik und viel Action. Der Mut der Spielentwickler einen Hauptcharakter lesbisch bzw. bi zu machen sollte alleine schon honoriert werden. Die letzte Episode steht noch aus und wird zeigen, ob die Shipper die sich die Hauptcharaktere zusammen wünschen, einen Grund zum feiern bekommen. Wir werden es bald wissen und bis dahin schauen wir einfach eine o.g. Serie.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar. 🙂
Was die Neuerscheinungen in diesem Sommer angeht, die du anführst, also FTWD und TUT, die habe ich beide nicht gesehen. Ich bin derzeit noch sehr intensiv mit The 100 beschäftigt, wo ich gerade die 2. Staffel “binge”. Bisher gefällt sie mir sogar noch besser als die erste, und das hat nichts mit “Clexa” zu tun, denn so weit bin ich noch gar nicht.
Faking It habe ich auch entdeckt und gucke gerade die 2. Staffel. Ich fand die erste Staffel zwar deutlich witziger, aber die Serie ist trotzdem sehr unterhaltsam. Die letzte Staffel von Lost Girl steht ebenfalls auf meiner Liste, ich bin ein wenig einer gewissen Ärztin verfallen. 😉
Ansonsten ist der Sommer ja nun leider vorbei und in den USA gehen viele Serien wieder los. Ich freue mich z.B. auf Castle und bin auch immer noch ein Fan von Grey’s Anatomy. Außerdem starten ja auch viele neue Serien – ich bin sehr gespannt, was es da an Nachschub für meine Serienliste gibt. 🙂